Überall, wo wir hinschauen oder hinhören, gibt es nur Probleme. Seit Leben auf dieser Erde existiert, reiht sich ein Problem an das andere. Was hat sich der, die oder das Schöpfer nur gedacht, einen solch problembeladenen Planeten zu erschaffen. Ständig ist irgendein Wetter, das keinem passt. Es ist zu heiß oder zu kalt, zu nass oder zu trocken, zu lange hell oder zu lange dunkel. Dazu kommen schwere Stürme, Starkregen, Überschwemmungen, Brände, Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, Lawinen und Felsstürze. Es gibt so viele Naturkatastrophen…und jetzt noch das Klima.
Wenn alles zum Problem wird, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass es so viele Problemtiere gibt. Ach, was muss alles man von den bösen Tieren hören oder lesen – besonders gern in den Sommermonaten. Zum Beispiel von dem Problemhahn, der immer zur falschen Zeit viel zu laut kräht, von dem Problemotter, der in Kalifornien Surfer attackiert oder vom Problemdachs, der sich im beschaulichen bayrischen Marquartstein in das Bein einer im Garten schlafenden Frau verbiss. Immer mehr Problemtiere ziehen in die Städte und rücken den Menschen auf die Pelle. Auf dem Land und in den Bergen treiben die Problemwölfe ihr Unwesen und fressen die Großmutter und dazu die sieben Geißlein. Doch keiner wurde bislang so berühmt bei uns, wie der Problembär Bruno des ehemaligen bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoibär, weil der sich zum Schadbär verwandelte.
Selbst die Tiere, die uns am nächsten stehen, verhalten sich nicht mehr normal. Die Psychotherapiepraxen und Fernsehsendungen sind voll von Problemhunden und Problemkatzen. Wissenschaftler und Hundetrainer haben schon lange den Verdacht, dass die Ursache dieser Entwicklung bei den Problemmenschen zu suchen ist. Ein Problemmensch kann wahrscheinlich nur ein Problemhaustier als Mitbewohner haben. Dort wo kein Mensch sich breit macht, sind komischerweise keine Problemtiere bekannt.
Vermutlich wurde das Phänomen des Problemmenschen noch nicht ausreichend studiert. Dabei gibt es hier ein Vielfaches an Ausprägungen im Vergleich zu den Tieren. Denken wir an die erkleckliche Zahl an Problemdiktatoren, die andere Länder überfallen oder ihr eigenes Volk unterdrücken und ausbeuten. Problemmenschen tarnen sich als Rassisten, Amokläufer, Gewalttäter, Hooligans, Pädophile, Dealer, Mörder, Vergewaltiger und viele andere mehr. Manche verstecken sich sogar hinter angesehenen Berufen und leben ihre Probleme schamlos aus. Selbst unter Klimaaktivisten gibt es Problemmenschen, die anderen Probleme schaffen, weil sie das Klimaproblem angehen wollen.
Wie werden die sich ursprünglich tadellos benehmenden Menschen zu Schad- oder Problemmenschen? Wie bekommen die Normalmenschen diese Problemmenschen in den Griff? Lassen sich Lösungsansätze für Problemtiere auf Problemmenschen übertragen? Oder gibt es keine Lösung, weil der Mensch das Problem ist – die Ursache aller Probleme?