Seit es Menschen gibt, existiert das goldene Handwerk der Diebe. Während die einen versuchen, Besitztümer, Geld und Vermögen anzuhäufen, versuchen die anderen, ihnen es wieder abzuluchsen. Es wird alles geklaut, was sich schnell wieder zu Geld machen lässt. Die unterschiedlichen Formen des Reichtums und die Entwicklung der Technologie führten auch zu einer Spezialisierung unter den Dieben. Manche konzentrieren sich auf Bank- oder Eisenbahnüberfälle, andere legten ihren Schwerpunkt auf Gemälde und sonstige Kunstgegenstände. Computertechnisch ausgebildete Diebe knöpfen den Reichen heutzutage sogar das Geld ab, ohne sich die Finger schmutzig zu machen.
Über all die Jahrhunderte hat sich jedoch eine Diebeskunst erhalten, die über Generationen weitergegeben wird. Es sind die geschickten, flinken Langfinger, die ihren Zeitgenossen, Uhren, Ketten und Geldbeutel vom Körper oder aus den Taschen entwenden, ohne dass die Beklauten etwas davon spüren. Meist ist dafür viel Training erforderlich und mancher Rückschlag – auch im wörtlichen Sinne – muss von den Lehrlingen hingenommen werden. Doch es gibt auch die Dämlichen und die Gedankenlosen, die die Diebe geradezu einladen, sie zu beklauen. Bekanntlich ist es besonders einfältig, beim Einkaufen, den Geldbeutel in der offenen Handtasche im unbeobachteten Einkaufswagen liegen zu lassen. Eine solch günstige Gelegenheit ermöglicht sogar talentierten Laien, sich beruflich zu verändern und ins Diebeshandwerk zu wechseln.
Unsere Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel ist übrigens beim Einkaufen in einem Berliner Supermarkt bestohlen worden. Ihr wurde der Geldbeutel aus der offenen Handtasche, die am Einkaufswagen hing, entwendet. Nein, wir wollen schon aus Respekt vor unserer langjährigen Regierungschefin nicht hämisch werden. Doch es stellt sich schon die Frage, wieso die Personenschützer Merkels – die Anzahl ist leider nicht überliefert – sich so dämlich verhalten haben und den Diebstahl zuließen.
Wir wollen jedoch diesen Punkt nicht weiter erörtern, denn die Recherche und die Berichterstattung der Münchner Wissenschaftszeitung TZ hat etwas Erstaunliches zu Tage gefördert, auch wenn die Fakten noch nicht komplett recherchiert wurden. So konnte die TZ nicht herausfinden, „was sich alles im einst mächtigsten Damen-Geldbeutel der Welt befunden hat“. Wir hatten zwar schon immer eine Ahnung, dass Geld die Welt regiert. Aber dass die Macht tatsächlich von Geldbeuteln ausgeübt wird, ist eine Sensation. Eventuell ist es nun erforderlich, viele als sicher geglaubte Fakten der Menschheitsgeschichte umzuschreiben.
Diese unglaubliche Erkenntnis wirft allerdings viele neue Fragen auf. Wurde Merkel deshalb zur mächtigsten Frau der Welt, weil sie im Besitz des mächtigsten Damen-Geldbeutel der Welt war? Weiß der Dieb, welches Machtwerkzeug sich nun in seinen Händen befindet? Wenn ja, was wird er mit der gewonnen Macht anfangen? Wird dieser Damen-Geldbeutel sogar eine neue Regierungschefin aus dem Dieb machen? Was wird nun aus Angela Merkel, wird sie jemals wieder einkaufen gehen? Wir gieren nach Antworten und setzen auf die Investigativ-Reporter der TZ, die uns sicherlich bald neue sensationelle Ergebnisse liefern werden.